07.02.15 – ? (Tag 146 – Tag ?)
Wir bleiben drei Tage auf der Campsite von Jungle Juction in Nairobi und erledigen unter anderem mal wieder einen Ölwechsel und Tausch von Luft- und Dieselfilter. Bevor Julie und Peter am Montag, 9.2. zum chinesischen Neujahrsfest nach Hong Kong fliegen, laden sie uns zum Abschied noch in ein tolles Restaurant in Nairobi ein. Wir verbringen einen super schönen Abend im „The Talisman“. Herzlichen Dank euch beiden!
Nachdem die ganze Gegend rund um Jungle Junction seit eineinhalb Tagen keine Stromversorgung hat, beschließen wir, noch für eine Nacht auf die Campsite des Wildebeest Eco Camps umzuziehen.
Nach einem weiteren Abend mit viel Kopfzerbrechen, wohin uns der weitere Weg die letzten zwei Monate führen könnte, schlafen wir mit Löwengebrüll vom nahen Nairobi National Park ein.
Bevor wir eine finale Entscheidung treffen, machen wir uns heute, am Dienstag, den 10. Februar erst einmal auf in Richtung Küste.
Die Fahrt durch Nairobi mit seinem Verkehrschaos ist heute ganz gut zu bewältigen. Die weitere Strecke Richtung Mombasa kennen wir ja schon von vergangenen Keniareisen. Und wie soll es anderes sein, es hat sich nichts verändert. Auf dem „Highway“ zwischen Küste und Nairobi und weiter bis Uganda brettert ein LKW nach dem anderen. Das wäre ja noch zu ertragen, wäre die Strecke nicht übersät mit riesigen Schlaglöchern. Eigentlich ist „Loch“ ein wenig untertrieben, denn teilweise muss man aufpassen, dass nicht das halbe Auto darin verschwindet.
Besonders spannend wird es dann, wenn die LKW´s diesen Löchern ausweichen und uns einfach stur auf unserer Spur entgegenkommen. Da hilft nur voll abbremsen und wenn man Glück hat, kann man links in den Straßengraben ausweichen.
Ach ja, und obwohl die Straße eher als löchriger Mist bezeichnet werden kann, dürfen natürlich auch Ostafrikas bekannte und die von uns so „geliebten“ Speed-Humps nicht fehlen. Da sagen wir nur „This is Africa“.
Völlig erschöpft und nervlich am Ende erreichen wir gegen 15:30 unseren heutigen Zwischenstopp, die Red Elephant Lodge (S3°22.217‘‘ E38°35.707‘‘) in Voi. Die Lodge mit Campingmöglichkeit war vor Jahren sicherlich total angesagt, liegt sie doch quasi an der Parkgrenze des Tsavo East National Park.
Mittlerweile ist die Lodge aber absolut runtergekommen und wirkt fast wie ein Geisterhotel. Wir müssen lange suchen, bis wir überhaupt einen Menschen finden bei dem wir uns anmelden können.
Den Nachmittag verbringen wir mal wieder mit Grübeln über unsere noch bevorstehende Reise. Wir holen ein Angebot für die Verschiffung von Mombasa nach Dubai ein, da eine Weiterreise im Oman immer noch hoch bei uns im Kurs steht.
Als es dunkel wird sind wir aufgrund der Nähe zum Tsavo East auf einmal umzingelt von Elefanten. Als das Tröten dann immer lauter und mehr wird, packen wir alles Essbare mal lieber ein und ziehen uns ins Dachzelt zurück.
Heute Morgen wollen wir zeitig aufbrechen. Doch daraus wird mal wieder nichts. Plötzlich kommt ein Iveco mit Aufbau auf der Campsite an. Es sind doch tatsächlich Stina und Turi aus der Schweiz, von denen wir schon in Tansania in den Usambara Mountains von Richie gehört hatten. Tom kennt die Beiden auch schon länger aus dem Wüstenschiff-Forum.
Natürlich wird aus einem kurzen „Hallo“ ein längerer und netter Ratsch. Die beiden sind schon seit zwei Jahren auf Achse und sind von der Schweiz die Westroute nach Südafrika gefahren und sind jetzt auf der Ostroute auf dem Weg zurück in die Heimat.
Also kommen wir erst gegen 11:00 Uhr los. Die Strecke von Voi nach Mombasa ist noch schlimmer als die vorangegangene Strecke. Aber der Horror schlechthin ist der Verkehr in Mombasa. Da wir „aus Versehen“ die Wartespur übersehen, kommen wir zwar mit Belehrung der Polizei aber dafür zügig auf die Fähre.
Auf der Campsite der Twiga Lodge (S4°14.485‘‘ E39°36.138‘‘) am Tiwi Beach angekommen, ist der Stress wieder schnell vergessen. Der Platz ist wirklich ein Traum. Wahrscheinlich gibt es nicht mehr viele Plätze auf der Welt, an denen mal direkt unter Palmen am Traumstrand campen kann.
Das ist doch ein perfekter Ort, um die Seele baumeln zu lassen und sich darüber klar zu werden, wie die Reise weiter gehen soll.
Heute, am Donnerstag, 12.02. kommen am Nachmittag Stina und Turi auch auf die Campsite. Da es eigentlich keine Stromversorgung auf der Campsite gibt, bastelt uns Turi einfach eine, indem er den Strom an der Campsitebeleuchtung anzapft. Somit haben wir wenigstens von 19:00 Uhr bis morgens Strom.
Die Tage und das Wochenende verbringen wir einfach im absoluten Relaxmodus. Das heißt, man öffnet die Augen im Dachzelt, hat einen unbezahlbaren Blick auf Palmen und den Indischen Ozean, krabbelt die Leiter runter und springt erstmal ins Meer (wenn nicht gerade Ebbe ist). Frühstück am Beach, Massage im Sand, Obst vom „Mango-Man“ kaufen und nach diesen ganzen Anstrengungen dann erstmal in die Hängematte. So lässt es sich aushalten.
Heute ist es dann soweit. Es ist der 16. Februar. Markus, Edition 4.0. wird herausgegeben. Der Tag startet mit einem ausgiebigen und leckeren Frühstück am Strand gefolgt von einer super entspannenden Massage mit Meeresbrise. So lässt es sich doch auch mit 40 aushalten.
Den Tag verbringen wir wie schon die vergangenen einfach ganz relaxt.
Um 18:30 Uhr fahren wir dann mit dem Taxi zusammen mit Stina und Turi in das angesagteste Restaurant am Diani Beach. Wir verbringen einen schönen Abend gemeinsam im Ali Barbour’s Cave Restaurant. Alles in allem ein wunderschöner Geburtstag
Letzte Nacht haben wir endlich eine Entscheidung getroffen, wie unsere Reise weiter geht. Nach vielen Überlegungen, ob wir in den Oman verschiffen, ob wir nach Hause verschiffen und nach Asien fliegen oder ob wir doch weiter fahren Richtung Äthiopien haben wir uns jetzt entschlossen. Wir führen die Reise in Afrika fort und reisen weiter nach Äthiopien und den Sudan.
Wir haben von fast allen Reisenden dasselbe über Äthiopien gehört. „You love it and you hate it“. Es muss ein Land mit atemberaubender Landschaft und faszinierender Kultur sein. Gleichzeitig jedoch sehr anstrengend zu bereisen, da man so gut wie nie Privatsphäre hat. Wir lassen uns überraschen und wollen uns doch lieber selber ein Bild davon machen.
Also heißt es heute für uns, auf in das Moloch Mombasa. Seit einiger Zeit erhält man in Nairobi kein Visum mehr für die Einreise über den Landweg nach Äthiopien. Deshalb müssen wir den Visumsantrag, unsere Pässe, eine Routenbeschreibung sowie eine Kopie des Carnet de Passage nach Berlin zur Äthiopischen Botschaft schicken.
So, unsere Pässe sind nun mit DHL Express unterwegs und wir hoffen, dass wir sie in ca. 10-12 Tagen bei J-J‘s in Nairobi samt Visum wieder in den Händen halten.
Bis dahin bleiben wir einfach mal ganz relaxt am Tiwi Beach und retten zwischendurch auch schon mal eine Meeresschildkröte, die sich in einem Netz verfangen hat. Welchen besseren Ort gibt´s denn um auf die Pässe zu warten?
Eine sehr gute Entscheidung, zumal ihr schon in Afrika seid. Uns hat Äthiopien sehr gut gefallen.
Eure Fotos sind wie immer atemberaubend und regen zum Nachahmen an.
Sind selbst gerade in Kössen zum Schilaufen. Im Moment schneit es.
Euch noch traumhafte Tage im Paradies, genießt die Ruhe vor dem äthiopischen Tohuwabohu.
Liebe Grüße aus dem kalten verschneiten Tirol
Maria und Paul
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Genießt den tollen Strand, das Meer und die Palmen, da fällt doch das Warten auf die Papiere nicht wirklich schwer? Oder? Guat schaugst ihr zwoa Buam aus, Liebe Grüße aus Erlstätt, es schneit wieder ein mal, ist ja nichts Neues um diese Zeit! Aber mir reicht es mit dem Schnee ich möchte endlich Frühling. Bis bald!
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