Planet Cruiser.

Dumela Botswana. Aufbruch in das Land der Elefanten und Salzpfannen.

25.11. – 01.12.14 (Tag 72 – Tag 78)

Heute verlassen wir Namibia. Wir starten gegen 8:30 Uhr vom Kashima Guesthouse und fahren nach einem kurzen Tankstopp zügig die B6 in östliche Richtung über Gobabis Richtung Botswana.
Um 12:30 Uhr erreichen wir den Grenzübergang Mamuno. Die Grenzformalitäten verlaufen zügig (ca. 30 min.) und problemlos. Wir waren schließlich weder in einem Ebola betroffenen Land und auch das Carnet de Passage kommt nicht zum Einsatz, da Namibia und Botswana ja Mitglieder in der Südafrikanischen Zollunion sind.
Den Rest des Tages verbringen wir nur mit Fahren und nach einer Tagesetappe von 570 km bleiben wir im El-Fari Bush Camp (S21°21‘340‘‘ E22°08‘537‘‘) ca. 65 km hinter Ghanzi Richtung Maun.

Die Temperaturen in der Nacht sind nicht unter 25 Grad gesunken. Heute Morgen gab es noch ein kurzes Gewitter, welches aber nicht wirklich eine Abkühlung brachte, sondern die heiße Luft noch feuchter und schwüler macht.
In Botswanas „Safarihauptstadt“ Maun angekommen, schauen wir uns zunächst das Sedia Hotel inkl. Campsite an. Nachdem wir aber wenig begeistert sind, essen wir dort nur kurz zu Mittag und checken danach die nächste Übernachtungsmöglichkeit, die Campsite der Island Safari Lodge. Die Stellplatzfläche liegt direkt am Ufer des Thamalakane River, einem Ausläufer des Okavango Deltas. Auf dem großen Gelände steht nur ein weiteres Fahrzeug als wir ankommen. Wir suchen uns einen netten Platz mit Blick auf den Fluss und klappen unser Dachzelt auf. Als wir es uns gerade mit unserem Kaffee gemütlich machen, kommt ein Auto angefahren und fährt direkt auf uns zu. Markus sagt noch, „die drehen hier sicher nur um“. Aber… weit gefehlt. Die französischen Touristen kennen wohl keine Privatsphäre. Wenn wir ein größeres Dachzelt hätten, dann hätten sie sich eigentlich gleich zu uns ins Zelt legen können. Es wäre ja genug Platz, aber die Herrschaften brauchen Strom für ihren Kühlschrank und wir haben uns blöderweise an einen Baum mit Stromanschluss gestellt.
Aber was solls, da wir mal nicht kochen wollen, gehen wir später noch ins Restaurant und danach eh nur noch schlafen. Solange die beiden nicht zu laut „amour“ machen, ist es ja egal, wir sind ja morgen sowieso wieder on the road.

kIMG_4401 kIMG_4409 kIMG_4411Nach einem ordentlichen Gewitter am Abend müssen wir auch nach dem Frühstück nochmal kurz ins Dachzelt, um vor einem Regenschauer zu flüchten. Aber ein bisschen dösen nach dem ersten Kaffee ist ja auch nicht verkehrt.
Nachdem wir wieder trockenen Fußes aus dem Zelt kommen, brechen wir auf und gönnen uns nochmal ein zweites Frühstück im Motsana Cafè. Hin und wieder braucht man ja auch mal Internet und wenn es nur dazu dient, das Wetter zu checken. Auch wenn die Wetteraussichten für die Region nicht so rosig sind, entscheiden wir uns, für zwei Nächte zur Nxai Pan zu fahren. Nach der Buchung der Campsite in Maun stellen wir auf einmal fest, dass unsere Klimaanlage im MUZ nicht mehr kühlt. Eigentlich fahren wir meistens ohne künstliche Kühlung (haben wir in Namibia nicht so oft gebraucht), aber momentan ist es tagsüber schon immer mindestens 36° Grad heiß und sehr schwül. Nach den beiden gebuchten Nächten ist natürlich mal wieder Wochenende, wie soll es auch anders sein, wenn man danach eigentlich eine Werkstatt bräuchte. Aber egal, jetzt geht’s erstmal zur Pan mit dem schwer auszusprechenden Namen Nxai (aber mittlerweile können wir es sogar schon fast original mit Buschmann-Klick-Laut aussprechen).

Kurz nach dem Gate wird die Piste stellenweise ordentlich tiefsandig, so dass wir erstmal Luft aus den Reifen lassen. Andrea – das wäre wieder was zum Üben für dich – aber sicherlich kein Problem.
Trotz bewölktem Himmel gefällt uns die Anfahrt zur Pan sehr gut. Immer wieder sehen wir größere Zebraherden, Giraffen, Antilopen und vereinzelt Elefanten.

kIMG_3861 kIMG_3883kIMG_4251 kIMG_4254Die einzelnen Stellflächen der Campsite „South Gate“ (S19°56‘.225‘‘ E24°46‘598‘‘) liegen schön verteilt und schattig in einem Waldgürtel unweit der Pan. Lediglich die „Panzersperren“ an den Sanitäranlagen schrecken nicht nur Elefanten ab, sondern auch wir finden sie etwas gefährlich. Also wenn man da zu tief ins Amarula Glas schaut, kann der Gang zum Pieseln ziemlich schwierig sein und im wahrsten Sinne zum „Spießrutenlauf“ werden. Dann lieber gleich hinter den Busch gehen.

kIMG_3888 kIMG_4054Am späten Nachmittag brechen wir noch einmal zu einer Pirschfahrt auf. Auch wenn wir zunächst nicht so vielen Tieren begegnen, gefällt uns die Landschaft rund um die Pan sehr gut. Da die meisten natürlichen Wasserstellen derzeit noch trocken sind, fahren wir zum nahegelegenen permanenten Wasserloch und harren dort erstmal aus. Bereits nach kurzer Zeit gesellt sich eine Herde von 12 Elefanten zu uns und genießt das Bad im Wasserloch. Zunächst bemerken wir es gar nicht, aber bei einem Blick in den Außenspiegel sehen wir, dass von allen Seiten immer mehr Dickhäuter zum Wasser ziehen und wir von Elefanten nur noch umzingelt sind. Bei ca. 45 Elefanten haben wir dann aufgehört zu zählen.
Das schlechte Licht durch die Bewölkung lässt kaum ein schönes Foto zu, somit haben wir umso mehr Zeit, das abendliche Bad der grauen Riesen zu genießen. Immer wieder ein tolles Erlebnis, diese Tiere mit ihrem starken Sozialwesen zu beobachten. Ein Halbwüchsiger hatte uns ständig im Blick und zeigte auch immer wieder ganz deutlich, wer hier das Wasserloch zum Baden gebucht hat.

kIMG_3921kIMG_3930 kIMG_3933 Am nächsten Tag stehen wir schon kurz nach 5:00 Uhr auf. Mit Kaffee im Auto schauen wir zunächst nochmal am Wasserloch von gestern vorbei. Auch heute Morgen tummeln sich schon wieder zahlreiche Elefanten im Schlamm und im Wasser. Von unserer Campnachbarin, einer Fotografin aus Südafrika, erfahren wir später, dass vor zwei Wochen noch jeden Tag ein Löwenrudel mit 17 (!) Mitgliedern am Wasserloch anzutreffen war. Schade, das Rudel ist wohl mittlerweile mit den anderen Herdentieren weitergezogen.

kIMG_4187 kIMG_3988 kIMG_3961 kIMG_3975kIMG_4200Uns zieht es auch erstmal wo anders hin. Wir fahren die Strecke zu den berühmten „drei Schwestern“, den Baines‘ Baobabs an der Kudiakam Pan..

Als Thomas Baines am 22. Mai 1862 in der Einsamkeit der Kalahari eine imposante Baobabgruppe malte, konnte er kaum ahnen, dass er sie damit zu den berühmtesten Bäumen Afrikas machen würde, die später sogar seinen Namen tragen sollten.

Vergleicht man heute die Baobabs mit dem 140 Jahre alten Gemälde, stellt man mit Erstaunen fest, dass sie sich kaum verändert haben. Leider meint es das Wetter und somit auch das Licht nicht so gut mit uns, so dass die gewaltigen Baumriesen, die sich gegen die Salzpfanne abheben, nicht so imposant wirken, wie man es von vielen Bildern kennt.
Auf dem Weg dorthin begegnen wir noch großen Zebra-, Giraffen- und Antilopenherden. Sicherlich haben sich auch die Löwen eher in dieses Gebiet bewegt.

kIMG_4002 kIMG_3994 kIMG_4006 kIMG_4038 kIMG_4029 kIMG_4049kIMG_4031Nach einem verdienten Nickerchen am Nachmittag versuchen wir trotz Bewölkung nochmal unser Glück auf einem Gamedrive.
Wenigstens ist uns kurz vor Sonnenuntergang die Sonne für einen kurzen Moment gewogen und beschert uns zum Abschluss nochmal einen schönen Augenblick an der Wasserstelle der Nxai Pan.

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Heute bleiben wir eine Nacht auf der Campsite des Planet Baobab (S20°11.413‘ E25°18.441‘) bei Gweta. Dort lernen wir ein nettes junges Paar aus Holland kennen, die seit Januar 2014 auf Weltreise sind und nach Südamerika und Asien jetzt noch bis Januar 2015 in Afrika unterwegs sind.

Am nächsten Tag ziehen wir weiter und fahren in den Makgadikgadi Pans National Park. Eigentlich wollen wir zumindest ein wenig in die Ntwetwe Pan fahren. Aber da wir zum einen relativ schnell merken, dass hier derzeit keine Tiere unterwegs sind und auch die Pan, als wir das erste Stück erreichen, ziemlich feucht vom Regen ist, entscheiden wir uns dagegen. Ohne ein zweites Fahrzeug ist es auf der feuchten Pan einfach zu gefährlich.
Somit fahren wir weiter in westliche Richtung durch den Park in Richtung Khumaga. Hier entlang des Boteti Rivers (der seit ein paar Jahren wieder Wasser führt) beobachten wir viele Elefanten beim Baden.

kIMG_4315kIMG_4294kIMG_4319 Da wir nicht auf der überteuerten Campsite (50 US$/Person) im Park übernachten wollen, nehmen wir noch die Fähre über den Boteti ans andere Ufer. Dort übernachten wir im Tiaan’s Camp. Wir sind die einzigen Camper außer zwei netten Touristen aus Köln im Chalet, mit denen wir noch gemütlich ein Bierchen trinken und uns über unsere Reiseerfahrungen austauschen.

kIMG_4365 kIMG_4392kIMG_4395Heute Morgen geht es auf guter Teerstraße zurück nach Maun (ca. 140 km). Zu allererst steuern wir Toyota an um unsere defekte Klimaanlage checken zu lassen. Schnell ist das Problem erkannt, der Kondensator ist undicht und das Gas ist ausgetreten.
Der Toyota Mitarbeiter ist so nett und bringt uns zu einer Werkstatt, die die undichte Stelle reparieren kann. Wie es aussieht, ist das Leck durch den Einbau des Kühlers in Windhoek passiert. Eine Schraube hat wohl auf der Rüttelpiste den Kondensator aufgekratzt.
Ein paar Stunden später und um einige Pula erleichtert können wir mit angenehmer Temperatur weiterfahren.
Die Nacht verbringen wir wie schon vor einigen Tagen auf der Campsite der Island Safari Lodge, bevor wir morgen in den Moremi aufbrechen.

2 Kommentare

  1. Renate Doktor-Froben

    Superschöne Fotos von den Tieren, der Landschaft und spannende Berichte freuen uns immer wieder, etwas von Euch zu erfahren. Weiterhin gute Fahrt, gutes Wetter und viele tollen Erlebnisse und natürlich keine Pannen!

    Gefällt 1 Person

  2. Danke, das ist lieb von euch. Freuen uns auch immer, wenn wir von euch lesen und dass ihr uns begleitet. Heute geht’s schon nach Zimbabwe. Drück die Daumen, dass es nicht zu lange dauert an der Grenze und problemlos läuft. Wir melden uns. Bussi

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