02.10. – 04.10.14 (Tag 18 – Tag 20)
Heute geht es in das Palmwag Concessionsgebiet.
Das Gebiet liegt in der Kunene Region im Nord-Westen Namibias und grenzt auf der Westseite unmittelbar an die Skelettküste. Mit 5.500 km² ist es eines der größten privaten Gebiete weltweit. In dem trocken, halbwüstenartigen Gebiet ziehen auch einige Wüstenelefanten, Zebras, Giraffen und Nashörner umher. Damit dieses einzigartige Gebiet so erhalten bleiben kann, zahlt man eine Gebühr für Eintritt und auch falls man im Gebiet campen möchte.
Wir besorgen uns bei der Palmwag Lodge das Permit für 2 Nächte und nutzen die letzte Möglichkeit beim Veterinärkontrollpunkt, um Tank und Kanister auf dem Dach aufzufüllen.
Dann bewegen wir uns erst einmal im Multi-Use-Area, ein Gebiet, das auch oft von Tagesbesuchern besucht wird. Bei einem Mittagsstopp mit Blick auf Zebras, Giraffen und Oryx-Antilopen ist es extrem heiß. Auch der Wind, der uns um die Ohren bläst, ist wie ein Fön auf heißer Stufe.
Wir halten es kaum aus und fahren weiter in dem Gebiet Richtung Aub River. An einer speziellen Stelle hat der Fluss einen ordentlichen Canyon in die Landschaft gefräst.
Es gibt in dem ganzen riesigen Gebiet insgesamt 10 Möglichkeiten, sein Zelt aufzuschlagen. Offiziell ist campen nur dort erlaubt.
Das schöne Fleckchen am Canyon gehört nicht dazu. Wir machen es uns aber dort den Nachmittag über gemütlich und genießen den tollen Blick in den Aub Canyon.
Auf dem Weg zum „Campsite C1“ müssen wir den Aub-Barab Pass überwinden. Wir hätten auch denselben Weg nehmen können, den wir gekommen sind, aber wer will das schon?
Anspruchsvoll wäre vielleicht etwas übertrieben für den Pass, aber mit der Zeit kann es etwas nerven, da man oft nur im Schritttempo voran kommt und wir auch immer wieder die Untersetzung brauchen. Eigentlich wollen wir nur noch ankommen. Wir denken uns noch, wenn wenigstens tiertechnisch auf dieser Strecke was geboten wäre, dann hätte sich der beschwerliche Pass-Weg wenigstens gelohnt.
Und kaum gedacht, schon werden wir im Abendlicht endlich mit den ersten Wüstenelefanten belohnt. Wir haben auf unseren Reisen schon so viele Dickhäuter gesehen, aber immer wieder freuen wir uns ganz besonders, wenn wir diese tollen, intelligenten und hoch sozialen Tiere sehen. Und Wüstenelefanten in dieser kargen Umgebung ist nochmal ein neues und ganz tolles Erlebnis für uns.
Auf der Weiterfahrt Richtung Camp entdeckt Markus plötzlich hinter einem nahen Busch zwei Nashörner. Wir denken noch, der schwere Weg hat sich doch gelohnt. Aber bevor wir die Kamera zur Hand nehmen können, legen die Beiden (wir denken Mutter und Jungtier) einen ordentlichen Zahn zu und spurten direkt auf uns zu. Uns bleibt nur „klein bei zu geben“ und Gas zu geben. Man glaubt es kaum, welche Geschwindigkeit die Kolosse an den Tag legen können. Wir sehen sie immer näher kommen, da wir auf der Piste auch nicht richtig Gas geben können. Aber irgendwann drehen sie ab und entfernen sich von uns. Alle Achtung, das war schon aufregend.
Als wir auf dem Platz C1 (S19 50′ 001“ E 013 47′ 274“) ankommen, wird es schon wieder so kühl, dass wir nach dem Essen die Glut als Fußbodenheizung unterm Tisch gut nutzen können.
Am nächsten Tag brechen wir gegen 10:00 Uhr auf und wagen uns doch an den Crowthers Trail Richtung Hoanib River.
Wir sind erstaunt, die Piste ist im Vergleich zum Vortag eigentlich ganz angenehm zu fahren, nur leider begegnen wir auf der Strecke nur sehr wenigen Tieren. Dafür hätten wir auf die Begegnung mit gefrusteten Süd-Western auch gut verzichten können. Tom filmt kurz, wie ich die Piste einige hundert Meter entlangfahre. Dann drehe ich um, um ihn abzuholen (wohlgemerkt, Umdrehen bei Stein und Schotter und sonst ist da nichts). Den ganzen Tag trifft man keinen Menschen und genau mein Umdrehen wird von dem Typen mit seiner Frusttussi gesehen. Sie meinten, sie müssten uns beschimpfen, da wir so rücksichtslos offroad fahren. Wir sollen das Permit lesen und und und. Die „nette Dame“ meinte noch, sie meldet unser Kennzeichen am Gate. Alles klar…. schönen Tag noch, mehr fällt uns da nicht ein.
Wir fahren an diesem Tag noch bis zum Stellplatz C7 (S19 23’243“ E013 16’800“). Stellplatz heißt, ein Baum und ein paar Steine, die eine Feuerstelle markieren.
Am letzten Tag in der Palmwag Concession brechen wir um 9:00 Uhr auf. Als wir im Flussbett des Hoanib River ankommen, sehen wir Unmengen an frischen Elefantendunghaufen. Weit können sie also nicht sein.
Die Strecke im Flussbett ist wirklich super schön und wir sehen viele Giraffen und Antilopen. Auf 2/3 der Strecke gibt es in der jetzigen extremen Trockenzeit auch noch einige Wasserstellen und es wird ganz grün. Und tatsächlich treffen wir wenigstens noch auf einen mächtigen Elefantenbullen beim Fressen.
Kurz nach dem Gate der Concession wird es auf einmal extrem staubig und sandig und wir fahren mit offenen Fenstern mit voller Wucht in ein Staub-Sand-Loch. Was soll man sagen, gesehen haben wir überhaupt nichts mehr, dafür aber den Sand und Staub ordentlich geschmeckt…..
Hier ist der Moment, da haben wir gerade echt genug von Staub und Trockenheit und wir beschließen, möglichst rasch zu den Epupa Fällen zu kommen und später nochmal in die Flusstäler im Kaokofeld zu fahren.
Wir fahren noch die Strecke über den steilen Joubert Pass bis nach Opuwo und bleiben dort auf der Campsite der Opuwo Country Lodge(S18 02’983“ E013 49’948“). Die Campsite ist nicht wirklich der Hit, aber für uns ist eine Dusche schon der Traum schlechthin.. Abends gehen wir noch in der Lodge Essen und genießen den Blick über den Infinitypool auf die rauhe Landschaft des Kaokofeldes.
Hallo Ihr Zwei,
sehr schöne Bilder! hab auch nichts anderes erwartet 🙂 Den Nashornangriff habt Ihr ja Gott sei Dank gut überstanden. Das hätte auch anders ausgehen können! Den Bildern nach geht es Euch echt gut, freuen uns für Euch. Wir haben noch 2 Wochen 😦 dann geht es wieder nach Hause. Bis Bald, LG W&M
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