Planet Cruiser.

Nach der Reise ist vor der Reise.

Nun sind wir 280 Tage wieder in Deutschland.

Die häufigste Frage nach der Heimkehr war natürlich: „wie war es?“
Und wahrscheinlich ist das auch die am schwierigsten zu beantwortende Frage.

Mit vielen Höhen und auch Tiefen war es einfach eine unglaublich tolle Erfahrung, die wir nie missen wollen. Die Entscheidung, sich eine Auszeit zu nehmen und durch Afrika zu reisen haben wir in keiner einzigen Sekunde bereut.

Wahrscheinlich war die zweit häufigste Frage nach der Heimkehr: „und wie war es, nach einer so langen Zeit wieder zurück zu kommen?“

Eigentlich ist die Frage gar nicht so schwer zu beantworten. So lange waren wir ja gar nicht weg, wenn man es mit anderen Travellern vergleicht, die wir getroffen haben. Was sind da schon 7 Monate gegenüber z.B. 5 Jahren wie bei Sabine und Thomas (www.abseitsreisen.de)?

Das Heimkehren ist uns leichter gefallen als wir vor oder während der Reise gedacht haben. Wahrscheinlich lag es daran, dass die Reise am Ende zwar unglaublich spannend, aber in Äthiopien und Sudan schon auch anstrengend war. Somit haben wir uns auch natürlich auf Vieles zu Hause unglaublich gefreut.

Einiges lernt man durch oder nach einer solchen Reise wieder zu schätzen:

  • Zuhause kann man, wann immer man will, Familie und Freunde einfach live besuchen, quatschen und mal in die Arme schließen anstatt nur über eine, wenn überhaupt, pixelige Skype-Übertragung miteinander zu kommunizieren.
  • Man kann einfach mal den Wasserhahn aufdrehen und das Wasser bedenkenlos trinken und duschen … sogar heiß.
  • Und sollte man dann mal zu viel von dem leckeren Leitungswasser (oder auch anderen tollen Getränken) zu sich genommen haben, kann man nachts sogar ohne Stirnlampe auf die Toilette gehen. Und man muss nicht befürchten, dass einem unterwegs ein Löwe, Elefant, Hippo oder eine Hyäne über den Weg läuft.
  • Beim Tanken muss man nicht bangen ob es auch wirklich heute Diesel an der Zapfsäule gibt. Und ob es ein Diesel ist, der uns nicht nach einigen Kilometern den Motor zerfrisst. Nur beim ersten Mal Tanken haben wir sicher noch ein wenig gewartet und uns gewundert, dass keiner kommt und die Tankpistole in den Tank steckt. Jetzt heißt es wieder „selber tanken“.
  • Im Supermarkt gibt es eine Auswahl, die einen nach so einer Reise schon fast überfordert. Aber natürlich ist es toll, wieder aus dem Vollen schöpfen zu können. Auch wenn man sich bei 15 verschiedenen Sorten Toilettenpapier dann schon die Frage stellt: wieso eigentlich? Denn alle Sorten erfüllen doch letztendlich nur einen Zweck. 🙂

Der unglaublich schöne Sommer 2015 hat uns das „Einleben“ auch leichter gemacht. Was haben viele Leute gestöhnt. Puh, viel zu heiß, 35 Grad. Also für uns waren die Temperaturen nach dem Sudan einfach nur angenehm und schön.

Manche Dinge sind uns natürlich trotzdem schwer gefallen:

  • Viele in unserer deutschen Gesellschaft haben Tag für Tag nur negative Einstellungen und ständig etwas zu nörgeln. Wenn man mal erlebt hat, unter welchen Bedingungen Menschen in anderen Ländern leben müssen und nicht jammern, dann kann einem die Stimmung von vielen Mitbürgern im wohlhabenden Deutschland schon ziemlich auf den Zeiger gehen.
  • Wir jammern auch. Für Markus ist es immer noch täglich ein Grauen, sich mit Hunderten anderen Mitarbeitern in einer Menschentraube zur Kantine zu schieben. Unter enormem Lärmpegel wird dann hektisch nach einem freien Platz Ausschau gehalten bevor man sich dann wieder in die nächste Schlange am Kaffeeautomaten einreiht. Ja, es ist Jammern auf hohen Niveau. Aber in diesen Momenten sehnt man sich zurück an sein Lagerfeuer.
    Dann würde ich sogar die lästigen Fliegen beim Kochen wieder in Kauf nehmen. Nur um die Stille und die Natur beim Essen um sich herum genießen zu können.
  • Ein ganz nerviges Ding steht ganz nah am Bett. Wecker nennt man wohl dieses lästige Teil, das einem mit enormer Präzession jeden Tag gnadenlos zu verstehen gibt, dass man sich nicht nochmal im Dachzelt umdrehen und den Tag einfach so starten kann, wie man möchte.
  • Übervolle, in Schritttempo fahrende U-Bahnen und Stau am mittleren Ring. Leider ist die Gelassenheit, die wir uns lange Zeit noch bewahren konnten, hier schon wieder weg. Es nervt sehr oft!
    Und schon ist man selbst wieder ein Teil der oben erwähnten wohlhabenden Gesellschaft, die meckert. Erwischt! 😛

Und genau deshalb wird es höchste Zeit, wieder auf Reisen zu gehen. Hätten wir MUZ in Afrika zwischengeparkt, wäre schon lange ein Flug dorthin gebucht.
Da dem aber nicht so ist, geht es, man glaubt es kaum, mal nicht nach Afrika, sondern mit Rucksack mal wieder nach Südostasien. Auch wenn nur für 3 Wochen, wir freuen uns.

2 Kommentare

  1. Maria und Werner

    Hallo Tom, Markus, wir wünschen euch eine schöne Reise, genießt die 3 Wochen um so mehr! Wir sind gerade wieder in eurem Lieblingskontinent 🙂 Leider hat es mit einem Treffen nicht mehr geklappt. Hatten euch 2 Emails geschrieben, aber keine Antwort bekommen!? Hat sich die Emailadresse geändert??? Egal, dieses Jahr klappt es bestimmt!!! Gute Reise und Liebe Grüße von Maria und Werner

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